Samstag, 11. Juni 2005

Verabredung mit mir in der Sauna

Ein paar Kilometer muss ich schon fahren zu meiner kleinen Auszeit aus dem Alltag. Doch ich fahre die Strecke gerne, genieße die Vorfreude. Meine Zeit kommt jetzt. Kein Telefon, keine Arbeit, keine Freunde, nur ich. Meine Verabredung mit mir selbst.

Zuerst fühle ich mich ein wenig fremd, nackt, unangenehm nackt. Der Bademantel gibt mir den nötigen Schutz mich nicht entblößt zu fühlen. Ich laufe herum schaue mir alles an, wäge die verschiedenen Saunen ab, plane ein wenig, wo ich hingehen mag. Mein Buch lege ich zur Seite, es soll später drankommen und mich noch mehr entführen aus dem Alltag. Weiter vorbringen, die Gedanken schweifen lassen.
Ich streife nun auch meinen Bademantel ab und gehe mit meinem Handtuch in die 95 Grad-Sauna.

Die Scham fällt ab. Ich lege mich locker nach ganz oben und genieße. Genieße die Hitze, den Schweiß der sich perlenhaft auf meiner Haut bildet und bald schon zu rinnen beginnt. Ich atme tief durch, und der Alltag fällt ab. Beim Rausgehen beginne ich mich umzuschauen, und 2 Wörter geistern mir im Kopf rum: „Blutpenis“ und „Fleischpenis“. Ich schüttele innerlich den Kopf und denke, das ich unmöglich bin. Aber wieso eigentlich, die anderen schauen auch und mir ist es nicht unangenehm, da darf ich ruhig auch schauen.

Im Ruheraum genieße ich die dunklen Erdtöne und das gedämmte Licht. Beginne mein Buch, doch es fällt mir fast aus der Hand. Die Müdigkeit übermannt mich und ich gebe mich ihr hin. Der Akku ist leer und ich fühle die schwere meines Körpers. Lasse mich fallen und nicke kurz ein.
Der erste Aufguss klingt viel versprechend: Himbeere und Minze, dazu Eis und Musik. Nur noch ganz oben sind Plätze frei und ich nehme naiv Platz. Neben mich setzt sich ein Farbiger und ich komme schnell ins Gespräch mit ihm. Der „Zeremoniemeister“ betritt die brechend volle Sauna. Er lockert mir ein paar Sprüchen die Stimmung auf und erklärt kurz den Ablauf. 2 Aufgüsse hintereinander. Der Saunameister schlägt mit dem Handtuch, ihm selbst rinnt der Schweiß in Strömen herunter, doch er gibt weiterhin alles. Als er das Handtuch in meine Richtung schlägt beuge ich mich nach vorne, mache mich klein zu einer Kugel um die Hitze nur auf meienm Rücken zu spüren. Klänge von „Schiller“ lassen mich abschalten, ich gebe mich der Hitze hin und der Schweiß rinnt in Bächen meinen Körper herunter. Da kommt Erleichterung. Eis wird in einem großen Brocken herumgereicht. Der Farbige bricht mir ein Stück ab und reicht es mir. Erlösend reibe ich mich damit ein. Auch bekommt jeder eine kleine Stange Eis zum Lutschen. Der Raum ist voller schwitzender Menschen, die wie kleine Kinder glücklich an ihrem Eis saugen. Keiner spricht, bei allen macht sich selige Erschöpfung breit. Ich spüre Eis an meinem Oberschenkel. Der Farbige reibt mich ab und lächelt mich freundlich an. Euphorie macht sich in mir breit, ich genieße den Augenblick. Genieße mein Körpergefühl, die Situation und klopfe mir innerlich auf die Schulter alleine hierher gekommen zu sein.

Mein Körper sehnt sich nur noch nach Erfrischung und ich verlasse mit den anderen die Sauna und wir torkeln Richtung Duschen. Alle Wasserkopfe sind belegt und ich kühle meine Haut an den kalten Fliesen, lehne mich erschöpft an. Nachdem ich mich tief durchatmend abgeduscht habe, genieße ich es im Eisbecken ein paar Züge nackt zu schwimmen. Der nette Mann ist im Nebenbecken, was ein warm ist. Wir lächeln uns kurz zu, als ich auch hineingehe.
Immer weder begegnen wir uns kurz und tauschen ein Lächeln. Ich laufe mittlerweile gestreckt, stolz und selbstbewusst. Genieße meinen nackten Körper zu spüren, er fühlt sich schlanker an , als sonst. Nichts engt ein. Ich fühle mich schön!

Eine Stunde später der nächste Aufguss. Mit Melonenduft und Melonenstücke. Ich bin mitlerweile hellwach, eine Miscung aus Adrenalin und innerer Ruhe macht sich breit. Ich atme mit offenem Mund als der „Saunameister“ das Handtuch in meine Richtung schlägt. Sauge die Hitze auf, fühle sie in meinem ganzen Körper, Wohlsein macht sich breit. Ich sitze im Schneidersitz, das Handtuch jedoch artig über meinen Schoß gelegt. Das zweite stück Melone brauche ich nicht. Ich bin satt und zufrieden, berauscht vom Duft, der Hitze und der Erschöpfung.

Im Außenbecken tauche ich immer wieder hin und her, tausche langsam von einem Beckenrand zum nächsten, genieße das ich es noch so lange unter Wasser aushalte. Immer wieder hole ich Luft und grinse zufrieden vor mich hin. Ja das ist es was ich wollte, ich habe mir geschenkt was ich heute nötig hatte. Ich verspreche mit öfter hierher zu kommen, dann aber vorher schwimmen zu gehen und mein Element voll auszukosten.

Im Ruheraum sind nur wenige Menschen, ich lese ich weiter im Buch. Der Farbige legt sich diskret 2 Liegen weiter. Ich spüre seinen Blick, lese aber weiter. Dann höre ich sein gleichmäßiges Atmen, er ist eingeschlafen. Die Ruhe im Raum ist nicht nur hörbar, sie ist spürbar.
Das Wissen, ich hätte ins Gespräch kommen können (wer weiß wie es weitergegangen wäre) ist schön. Doch heute war ich dran. Ein Abend mit mir alleine. Ich freue mich auf das nächste Mal.

Aktuelle Beiträge

Das sind wir von haus...
Das sind wir von haus aus ;) Ansonsten schwul oder...
ingo (Gast) - 3. Jun, 16:08
ich freu mich:)
immer noch...
souldub (Gast) - 11. Mai, 22:48
ich freu mich
...und bin so frei... ...gibt's Dich noch und was...
souldub (Gast) - 11. Mai, 22:46
Ich wunder mich
Hier passiert seid einigen Monaten nichts mehr. Ich...
fem - 2. Jun, 12:19
oh ja, denke gerne daran...
oh ja, denke gerne daran zurück. es ahtte seinen ganz...
fem - 2. Jun, 12:16

Reine Vorsicht

Dieses Blog ist für Personen unter 18 Jahren NICHT geeignet! Danke für die Einsicht und das Verlassen der Seite! This blog does contain adult material. If you are under your country's legal age (18 or 21), do not scroll down and leave this page now. Thanks

Credits



xml version of this page

twoday.net AGB

Suche

 


aus dem Netz
chat
Co-Produktion
dreisam
fem ist
fun
Nebensächliches
pannen
separee
telefonmann
test
traeume
viersam
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren